Elf Übersetzer_innen im Gespräch: Heute Eduard Schreiber
Wie sind Sie dazu gekommen, tschechische Literatur zu übersetzen?
Ich bin in Tschechien geboren und auch aus Liebe zur Literatur.
Haben Sie einen Übersetzungswunsch, den Sie sich bisher noch nicht erfüllen konnten?
Großer Roman (Velký román) von Ladislav Klíma.
Gibt es in Ihrer langjährigen Übersetzungsarbeit ein Wort / eine Phrase, die besonders schwer zu übersetzen war?
Die Verse in meiner Übersetzung:
zur hintrsau gefordert/ vollvolles michmuster/ schnuff hin zu krepierinnen/ ob sie rausließen dustr.
Die tschechischen Worte zásviní, měsiměře, zdechyním, šeřen sind Wortschöpfungen Grušas, keine üblichen grammatischen Formen.
In der Übertragung ins Deutsche muss ich zusätzlich Rhythmus, Reime, Assonanzen und ähnliches berücksichtigen. Die Wörter hintrsau, michmuster, krepierin, dustr gibt es im regulären Deutsch nicht.
Haben Sie ein tschechisches Lieblingswort und warum?
Schlendrian – eines meiner Lieblingsworte, weil es einen Zustand ausdrückt, der gegen die Beschleunigung unseres Lebens eine ironische Alternative bildet.
Was ist Ihr tschechischer Lieblingsautor / Buch?
Die Autorin Věra Linhartová. Tschechisches Buch – immer das, welches ich gerade übersetze: Daniela Hodrová, Komedie.
Leipzig2020Tschechien sprach mit Eduard Schreiber und weiteren Übersetzer_innen, die eigentlich in Leipzig zur Buchmesse auftreten sollten, oder ein Buch oder eine Leseprobe der für die Leipziger Buchmesse 2020 nominierten Autoren übersetzt haben.
Leipzig2020Tschechien dankt allen Übersetzer_innen für ihre Arbeit und ihren Einsatz für die Verbreitung der tschechischen Literatur.
Foto: Jan Rajlich