Internationale Konferenz: Achtung, ein großer Autor! Milan Kundera und Bohumil Hrabal neu betrachtet

Milan Kundera und Bohumil Hrabal – die beiden weltweit gelesenen tschechischen Autoren stehen im Mittelpunkt einer viertägigen Konferenz für Lehrende, Forschende und Studierende an der Universität Leipzig. Unter dem Titel „Achtung, ein großer Autor! Milan Kundera und Bohumil Hrabal neu betrachtet“ – „Pozor, velikáni! Milan Kundera a Bohumil Hrabal – nové úvahy“ organisiert das Institut für Slavistik der Universität Leipzig zusammen mit der Mährischen Landesbibliothek Brno und der Karlsuniversität Prag im Rahmen des Tschechischen Kulturjahres die internationale Konferenz. Sie findet vom 14. bis 18. Februar in der Bibliotheca Albertina statt. 

Die erwarteten rund 40 Wissenschaftler aus Deutschland, Tschechien, Frankreich, Japan und Polen beleuchten zur Konferenz Formen, Umstände und Gründe der besonderen Bekanntheit Hrabals und Kunderas vor allem im deutsch- und tschechischsprachigen Raum. Zudem erörtern die Teilnehmer Hrabals und Kunderas Poetik, darunter die Darstellung der Geschichte Ostmitteleuropas, die mediale Konstruktion von ihren Literatenprofilen, das europäische Literaturerbe, die Gestaltung von Gattungsformen, der Umgang mit Ironie und Formen des Lachens sowie das Interesse für die Repräsentation des Alltags. Ein Kernziel der Konferenz ist es, Poetik und Rezeption beider Autoren aufeinander zu beziehen. Denn die Tatsache, dass Kundera und Hrabal international als „die großen Autoren“ der tschechischen Literatur ab 1945 gelten, ist umso anregender, als beide stark unterschiedliche literarische und biographische Profile aufweisen, deren Differenzen sich nicht zuletzt auf ihre Wahrnehmung im In- und Ausland auswirken. Die Konferenz wird allerdings auch die Frage aufwerfen, ob nicht gerade die Rezeption beider Autoren viel eher ihre Unterschiede als ihre Ähnlichkeiten festschreibt.

Die Konferenz wird vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, von der Mährischen Landesbibliothek Brno und von der Universität Leipzig finanziell unterstützt.

Das Institut für Slavistik der Universität Leipzig trägt mit seinen wissenschaftlichen Kompetenzen und Kontakten im Bereich der Bohemistik aktiv zum Tschechischen Kulturjahr bei: Vor der Konferenz über Hrabal und Kundera veranstaltete das Institut zum Auftakt des Kulturjahres im Herbst 2018 das Kolloquium „Staatsmann, Intellektueller, Visionär: Tomáš Garrigue Masaryk revisited“. 

Foto: Konferenz-Flyer

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