Lyrik aus Tschechien: Vít Slíva stellt zur Leipziger Buchmesse „Trommeln auf Fässer“ vor

Vít Slíva gehört zu den ausdrucksvollsten mährischen Dichtern des letzten halben Jahrhunderts: In der Poetik schwört er auf František Halas und Vladimír Holan, in puncto Örtlichkeit auf die Stadt Brünn, vor allem auf das Viertel Königsfeld. „Trommeln auf Fässer“ heißt sein noch im Januar im Elfenbein Verlag erscheinender Lyrikband, den er im März anlässlich von Leipzig2020Tschechien auf der Leipziger Buchmesse vorstellen wird. In seinem Werk „Trommeln auf Fässer“, das in der tschechischen Originalversion den Literaturpreis Magnesia Litera für Poesie (2003) erhielt, plädiert Slíva für die traditionellen Werte des Humanismus, durchdrungen von katholischer Spiritualität wie Freundschaft, Liebe, Familie, Glaube und Demut. Kathrin Janka übersetzte den Lyrikband ins Deutsche. 

Der Lyriker wurde im Jahre 1951 in Hradec nad Moravicí geboren und studierte Tschechisch und Latein an der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn. Er arbeitet als Mittelschullehrer und hat mehr als ein Dutzend Poesie-Sammelbände herausgegeben, als Debüt im Jahre 1984 „Nepokoj hodin/ Die Unruh“. Zu den ausdrucksvollsten seiner Titel gehören die Reflexionen auf den Tod seines Vaters und seiner Mutter in „Tanec v pochované base“ (1998) und „Grave“ (2001). Darauf folgt „Bubnování na sudy/ Trommeln auf Fässer“ (2019). In „Rodný hrob“ (2004) thematisiert er den Schmerz, die Unsicherheiten und Ängste des eigenen Lebens. Ganz neu gab er die Sammlung „Ultima thúlé, nejzazší zem“ (2018) heraus.

Zur Leipziger Buchmesse werden vom 12. bis 15. März zehn Autor_innen und ihre Übersetzer_innen und Verleger_innen die Aufmerksamkeit des Publikums erneut auf das Nachbarland Tschechien lenken. Bis zum Start der Leipziger Buchmesse stellen wir jede Woche eine_n Autor_in vor, der/ die in Leipzig zu Gast sein wird. 

Cover: Elfenbein Verlag