Echo Tschechien 2020 in Bremen: Lange Nacht der Tschechischen Literatur
Mit Irena Dousková und Vratislav Maňák bestreiten zwei tschechische Autor_innen mit neuen Romanen die Lange Nacht der Tschechischen Literatur am 10. Oktober in Bremen. Im Rahmen des Deutsch-tschechischen Kulturfestivals „So macht man Frühling“, das aus Anlass der Corona-Pandemie auf den Herbst verschoben wurde und deswegen dieses Mal „So macht man Frühling im Herbst“ heißt, sind Irena Dousková und Vratislav Maňák ab 19:00 Uhr zu Gast in der Galerie am schwarzen meer.
Irena Dousková wird in Bremen zum ersten Mal aus ihrem druckfrischen Buch Die weißen Elefanten (Balaena Verlag 2020, dt. von Mirko Kraetsch) lesen. Die Geschichte spielt in einer nicht allzu fernen Vergangenheit unweit der Stadt Beroun. Während einer Woche werden entsprechend der bekannten tschechischen Abzählreime die wichtigsten Themen des Lebens behandelt: Glück und Unglück, Liebe und Ehe, Geburt und Tod. Eine lyrische Stimmung durchzieht die Prosa und erschafft eine Atmosphäre von flirrender, warmer Luft über heißem Asphalt.
Vratislav Maňák stellt seinen im letzten Jahr erschienenen Roman Heute scheint es, als wäre nichts geschehen (Karl Rauch Verlag 2019, dt. von Lena Dorn) vor. Der junge Lehrer Ondřej kommt zur Feier des 80. Geburtstags seines Großvaters nach Pilsen zurück. Statt der erwarteten Idylle wird er mit Geheimnissen konfrontiert, die viele Jahre zurückliegen. Die Geschichte des Familienromans von Vratislav Maňák spielt vor dem Hintergrund der Befreiung der westböhmischen Stadt Pilsen durch die Alliierten. Eine Tatsache, die bis 1989 vom tschechoslowakischen Staat bewusst verschwiegen wurde.
Viktorie Knotková führt durch den Abend mit Lesungen und Gesprächen, der vom Tschechischen Literaturzentrum und dem Programm Echo Tschechien 2020 gefördert wird.
Weitere Informationen zum Festival finden Sie hier: https://www.somachtmanfruehling.de/
Foto: David Konečný