Warten auf Kafka, das Umbruchjahr 1989 und Gerta. Das deutsche Mädchen – Endspurt für das Echo Leipzig in München
Das zweimonatige Münchner Echo auf den Gastlandauftritt Tschechiens in Leipzig geht Ende Mai zu Ende. Zum Glück für die Münchner und ihre Gäste gibt es im Mai noch drei Gelegenheiten, tschechische Künstler und Wissenschaftler zu treffen.
14. Mai, 19.30 Uhr
Muffatcafé / Muffatwerk, Zellstraße 4
Warten auf Kafka. Mit Martin Becker, Jaroslav Rudiš und Tereza Semotamová
Lesung und Gespräch
Drei Autoren, die sich alle zwischen Deutschland und Tschechien bewegen und dem jahrhundertelangen Zusammenleben beider Nationen einen aktuellen Akzent verleihen. In „Warten auf Kafka“ (Luchterhand Literaturverlag 2019) versammelt Martin Becker Biographien und Geschichten tschechischer Autorinnen und Autoren und verbindet sie zu einer literarischen Seelenkunde des Landes, erzählt von Ankommen und Abschied. Das ist auch das Thema des Romans „Im Schrank“ (Volland & Quist 2019) von Tereza Semotamová, die über die absurde Suche nach dem eigenen Weg in einer Welt schreibt, in der niemand mehr genau weiß, wo es eigentlich lang geht. Durch den Abend führt Jaroslav Rudiš.
20. Mai, 19 Uhr
Gasteig - Carl-Amery-Saal, Rosenheimerstraße 5
1989: Ende und Anfang. Das Umbruchjahr und seine Folgen in der DDR und der Tschechoslowakei
Podiumsdiskussion
Die Diskussion beschäftigt sich mit dem dreißigjährigen Jubiläum seit dem Mauerfall und fragt: Welche politischen und gesellschaftlichen Ereignisse waren für die Wende entscheidend, und wie haben sich Deutschland und Tschechien im Hinblick auf das bürgerschaftliche Engagement sowie den Umgang mit der eigenen Geschichte nach 89 weiterentwickelt? Am Gespräch nehmen teil: Ilko-Sascha Kowalczuk (Stasi-Unterlagenbehörde, Berlin), Eda Kriseová (Schriftstellerin, Dissidentin und Biografin von Václav Havel, Prag) und Tomáš Vilímek (Institut für das Studium der totalitären Regime, Prag).
22. Mai, 19 Uhr
Tschechisches Zentrum, Prinzregentenstraße 7
Kateřina Tučková: Gerta. Das deutsche Mädchen
Lesung und Gespräch
Kateřina Tučková wagt sich als Autorin und tschechische Kuratorin an tabuisierte und vergessene Themen. So auch in ihrem Roman „Gerta. Das deutsche Mädchen“ (Klak Verlag 2018), der Fragen von Schuld, Rache und Vergebung zwischen Tschechen und Deutschen anspricht. In ihrem Buch verdichtet Tučková offizielle Quellen und Zeitzeugenaussagen zu einer packenden Fiktion. Moderation: Zuzana Jürgens
Foto: Vojtĕch Vlk