Gastspiel „Jenůfa“ von Leoš Janáček in der Oper Leipzig
Nach 14 Monaten endet das Tschechische Kulturjahr in der Oper Leipzig mit einem besonderen Zeichen der Städtepartnerschaft Leipzig-Brno: Am 8. November, 19:00 Uhr, hebt sich der Vorhang für das Gastspiel „Jenůfa“ von Leoš Janáček des Nationaltheaters Brno in tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Die aktuelle Produktion unter der Regie von Martin Glaser und der musikalischen Leitung von Marko Ivanović wurde im Herbst 2015 in Brno mit großem Erfolg uraufgeführt. Das Bühnenbild stammt von Pavel Borák. Bereits um 18:15 Uhr bietet die Oper Leipzig eine Stückeinführung im Parkettfoyer an.
„Ich schätze mich sehr glücklich, dass das Leipziger Publikum in unserem Opernhaus die Gelegenheit erhält, solch wertvolle Musik, wie Leoš Janáček sie mit „Jenůfa“ geschaffen hat, in ihrem originalsprachlichen Gewand hören zu können“, erklärt Prof. Ulf Schirmer, Intendant und Generalmusikdirektor der Oper Leipzig anlässlich des Pressegesprächs zum Gastspiel.
Auf dem heutigen Pressegespräch stellten neben dem Hausherrn Ulf Schirmer, Gabriele Goldfuß, Leiterin des Referats für internationale Zusammenarbeit der Stadt Leipzig, Martin Krafl, Programmkoordinator „Tschechien2019Leipzig“ sowie Jiří Heřman, Künstlerischer Direktor des Nationaltheaters Brünn und Dramaturgin Patricie Částková das Gastspiel mit rund 200 Mitwirkenden aus Brünn vor.
Der Komponist Leoš Janáček gilt neben Bedřich Smetana (1824-84) und Antonín Dvořák (1841-1904) als einer der bedeutendsten tschechischen Musiker der Neuzeit. Er wurde 1854 in Hochwald (Hukvaldy) geboren, studierte in Leipzig und lebte überwiegend in Brno. Er starb am 12. August 1928 in Ostrau, heute Ostrava. In Brno wird er noch heute hoch verehrt, etwa mit dem Janáček-Festival, das kürzlich den International Opera Award erhielt, und dessen Besucherzahlen jedes Jahr neue Rekorde brechen. „Das Nationaltheater Brno ist mit diesem Festival in den Kreis der besten Künstler und Ensembles der ganzen Opernwelt aufgestiegen“, so Martin Glaser, Direktor der Nationaltheaters Brno.
Jenůfa“ ist Janáčeks berühmteste Oper, ihre Uraufführung erlebte sie am 21. Januar 1904 im tschechischen Nationaltheater Brno. Aber erst etwa zehn Jahre später wurde die Oper auf breiter Ebene auch im deutschsprachigen Raum wahrgenommen, durch Aufführungen in Prag (1916) und Wien (1918). Der Schriftsteller Max Brod hatte das Libretto ins Deutsche übersetzt und die Oper unter anderem durch einen Aufsatz in der „Schaubühne“ bekannt gemacht.
Als ein äußeres Zeichen der engen Verbindung der Städte-Partnerschaft Leipzig und Brno können die Opernhäuser beider Städte gelten, die große Ähnlichkeit aufweisen. Denn der Architekt des 1965 eröffneten Brünner Theaters ließ sich inspirieren von der 1960 wiedereröffneten Oper Leipzig.
Das Gastspiel „Jenůfa" in Leipzig wird veranstaltet von „Tschechien2019Leipzig", der Mährische Landesbibliothek und dem Kulturministerium der Tschechischen Republik, sowie der Oper Leipzig, mit finanzieller Unterstützung der Stadt Brünn.
Von Architektur bis zur Oper
Musik rahmt das Tschechische Kulturjahr, das in der Oper Leipzig unter dem Titel „Ahoi Česko! Ahoj Leipzig!“ im Oktober 2018 mit dem Opernball begann und seinen Höhepunkt mit dem Gastlandauftritt bei der Leipziger Buchmesse 2019 fand. Im Mittelpunkt des Kulturjahres stand die Präsentation tschechischer Gegenwartsliteratur, aber auch ihrer Nachbarkünste wie Film, Fotografie, Comic, Design und Architektur. Beflügelt wurde der tschechische Auftritt durch zahlreiche erfolgreiche Kooperationen, darunter die Städte-Partnerschaft Leipzig und Brno.
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Fotos: Oper Leipzig